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1. Alte Geschichte - S. 34

1879 - Dillenburg : Seel
— 34 — bilde that man auch in den meisten übrigen griechischen Staaten. Nur in Sparta blieb die Königswürde bestehen. Sparta und Athen wurden im Lause der Zeit die mächtigsten Staaten, daher uns denn die Geschichte auch am meisten von ihnen erzählt. 4. Sparta. a. Lykurg als Gesetzgeber. In Folge der Wanderungen und des Zusammenstoßes mit anderen Völkerschaften waren die alten dorischen Sitten verloren gegangen, und die Gesahr, daß der ganze dorische Geist aus dem Volke verschwinden könnte, lag nahe. Dadurch, daß immer zwei Könige (einer ans dem Geschlechte der Enristheniden und einer ans dem Geschlechte der Prokliden) zugleich regierten, war allmählich ein Zustand der Gesetzlosigkeit und Unordnung entstanden, welcher Sparta an den Rand des Untergangs brachte. Dies war die Veranlassung zu 880 der durch Lykurg ns erfolgten neuen Gesetzgebung. Lykurg v- Chr- war ein Sproß des königlichen Stammes; er zeichnete sich aus durch hohe Weisheit, welche er auf feinen vielen Reisen in fremden Ländern durch aufmerksame Beobachtung der Sitten und Einrichtungen erworben und vermehrt hatte. Eine Zeitlang war er als Nachfolger feines kinderlos verstorbenen Bruders König; als jedoch feinem Bruder noch nachträglich ein Sohn geboren wurde, führte er für diesen die Regierung. Um sich dem ihm gemachten Vorwürfe eigennütziger Absichten zu entziehen, verließ er Sparta und hielt sich 10 Jahre in Egypten und Kreta auf, überall Erfahrungen in Bezug auf Staatsverfassung und Verwaltung sammelnd, besonders in Kreta, wo alte dorische Sitten und Einrichtungen untiermischt sich erhalten hatten. Vor seiner Rückkehr befragte er das Erakel zu Delphi wegen der beabsichtigten Gesetzgebung und erhielt die Antwort, daß seine Gesetze für Sparta die besten fein würden. Dadurch ermuthigt, gab er Sparta nicht sowohl eine neue, als vielmehr eine auf die alte dorische Sitte und Eigenthümlichkeit sich gründende Verfassung. b. Staatseinrichtung. Die Staatsgewalt befand sich in den Händen der eigentlichen Spartiaten, der Dorer. Diese hatten keine eigentliche Beschäftigung; sie übten sich in dem Gebrauche der Waffen, führten die Kriege und regierten den Staat. Jede der 9000 Sparliatenfamilien besaß ein eigenes, nntheilbares und nach dem Rechte der Erstgeburt sich vererbendes Gehöft. Die-

2. Alte Geschichte - S. 35

1879 - Dillenburg : Seel
— 35 — jenigett der Besiegten, welche sich der Hoheit der Spartiaten unterworfen hatten, hießen Periöken. Auch diese besaßen Gehöfte, welche aber viel kleiner waren, als die der Spartaner. Den dritten Stand bildeten die Heloten, b. h. diejenigen, welche mit den Waffen Widerstand geleistet hatten. Sie waren keine eigentlichen Sclaven, sondern eine Art Leibeigene, welchen vom Staate ein Grundbesitz zugewiesen wurde, auf dem sie mit Weib und Kind lebten und von welchen sie Pacht zahlten. Sie trugen das auf ihnen lastende Joch nur ungern, und gar manchmal machten sie ihrem Widerwillen durch Ausstäude Luft. Solche Helotenaufstände waren von den Spartiaten sehr gefürchtet, weshalb die Heloten strenge beaufsichtigt wurden. Aus den Spartiaten wurde der Rath der Alten gewählt; dieser bestand aus 28 Männern, die das 60. Lebensjahr überschritten hatten; sie übten die Gerichtsbarkeit, jedoch ohne Verantwortung, aus. Den Vorsitz führten die beiden Könige, welche ihre Würde der Geburt verdankten, im Kriege unumschränkte Befehlshaber waren, im Frieden dagegen mehr Ehre, als Macht besaßen. Später entstand das Amt der fünf Ephoren, welche die Aufsicht über die Geronten (Alten) und die Könige führten und die meiste Macht besaßen. — Kein Spar-tiate durfte fein Gut veräußern; niemand durfte Geld von Gold oder Silber haben, nur eisernes Geld war zulässig. Wohl wurden dadurch viele Verbrechen verhütet, aber Handel und Verkehr wurden gelähmt. Kein Fremder durste sich lange in Sparta aufhalten; kein Spartaner durfte längere Zeit ins Ausland reifen, damit nicht fremde Sitte im Volke Eingang finde. Um Einfachheit und Mäßigkeit zu wecken und zu erhalten, waren öffentliche Mahlzeiten eingerichtet, an denen alle Männer, auch die Könige, Theil nehmen mußten. Die Kost war einfach und derb. Das Hauptgericht war die schwarze Suppe, bestehend aus Schweinefleisch, Essig und Blut. Einst trug ein König in Asien, der viel von dieser Suppe gehört hatte, Verlangen darnach. Er ließ einen spartanischen Koch sommert, welcher ihm diese «Luppe bereiten mußte. Aber sie wollte ihm nicht schmecken. Da sagte der Koch: „Ich habe mirs gedacht, denn diese Suppe schmeckt nnr dem, der vorher tüchtig gearbeitet und im Eurotas gebadet hat." c. Erziehung der Kinder. Die Kinder gehörten von ihrer Geburt an dem Staate, auf dessen Kosten sie vom siebenten Jahre an erzogen wurden. Sobald ein Kind geboren war, wurde es dem Vater vor die Füße gelegt. Hob er es auf, so wurde es der Mutter zurückgebracht, die es selbst säugte. Ließ er das Kind 3*

3. Alte Geschichte - S. 38

1879 - Dillenburg : Seel
— 38 — und begeisternden Dichter Tyrtäns gesandt haben. Durch dessen Gesänge angefeuert, drängten sie die Messenier, jedoch nur nach einem erkauften Verrathe der Arkäder, iu die Bergfestung Jra zurück. Mit 300 auserlesenen Kämpsern hielt sich Aristo men es hier lange Zeit und that den Spartanern durch Ausfälle und Streifereien großen Schaden. Als aber in Folge einer Verwundung des Aristomenes die gehörige Wachsamkeit nicht beobachtet worden war, erstiegen die Spartaner in einer Nacht die Festung. Da Aristomenes, der sich noch drei Tage lang heldenmüthig vertheidigte, alles verloren sah, bahnte er sich mit den übrig gebliebenen Kämpfern blos durch seine ehrfurchtgebietende Persönlichkeit einen Weg mitten durch die Feinde und zog nach Arkadien ab. Er starb zu Rhodus. Sein Sohn Gorgos zog mit den Messeniern nach Sieilien und eroberte die Stadt Zankle, welche dann den Namen Messana (jetzt Messina) erhielt. Die in Messenien Zurückgebliebenen wurden zu Heloten gemacht. 5. Athen. a. Athens alte Zeit. Die dem jonischen Stamme ange-hörigen Athen er waren in ihren Anschauungen und Sitten das gerade Gegentheil der Spartaner. Zwar hielten sie auch auf körperliche Ausbildung, aber die geistige Ausbildung durch Knust und Wissenschaften stand ihnen entschieden höher. Während in Sparta der Einzelne als solcher nicht beachtet wurde, sondern nur als Glied des Ganzen zur Geltung kam, verschaffte die athenische Staatseinrichtung jedem Einzelnen Geltung und Bedeutung. Der erste Staatsordner Athens war Theseus (s. o.). Aus seinem Geschlechte stammte der schon oben erwähnte Kodrns. Nach dem Opfertode des Kodrns brach Streit zwischen seinen beiden Söhnen aus, weshalb die Königswürde ganz abgeschafft und die Königsmacht einem Archon übertragen wurde. Diese Würde blieb lange Zeit bei einem aus der Familie des Kodrns, im Jahre 683 aber wurde sie auf 9 Archonten übertragen, welche alle Jahre abgelöst wurden. Um diese Adelsherrschaft zu befestigen, gab 624 Drako im Jahre 624 v. Chr. dem Staate neue Gesetze, durch v. Chr. welche die bisherige Staatseinrichtung zwar nicht geändert, aber auf die kleinsten Vergehen so harte Strafen gesetzt wurden, daß man diese Gesetzgebung die „mit Blut geschriebene" nannte. Dadurch entstand Erbitterung im Volke, und diese führte zu man-

4. Alte Geschichte - S. 39

1879 - Dillenburg : Seel
— 39 — nichfachen Verwirrungen, denen durch die Gesetzgebung Solou's 594 ein Ende gemacht wurde. ”• ®^r- b. Solon's Gesetze. Das hohe Ansehen, welches Solon in Athen bereits genoß, ermöglichte es ihm, die herrschende Verwirrung zu beseitigen und die streitenden Parteien zu versöhnen. Durch seine Gesetzgebung hob er besonders den niederen Stand, während die höchsten Stände auf ihre bisherigen Vortheile Verzicht leisten mußten. So schuf er in Athen ein ganz neues Bürgerthum. Bürger wurde man entweder durch Geburt oder durch Einbürgerung mittelst Volksbeschlusses. Alle Bürger hatten Theil an der Staatsverwaltung, jedoch nicht in gleichem Maße, sondern so, daß derjenige, welcher am meisten zu leisten vermochte, auch die höchste Stelle einnahm. Alle wichtigen Sachen mußten der Volksversammlung vorgelegt werden. Zur Theilnahme an derselben war jeder Bürger, welcher das 20. Lebensjahr überschritten hatte, berechtigt. Die Volksversammlung hatte die höchste Gewalt und entschied durch Stimmenmehrheit. Der höchste Gerichtshof hieß Areopäg und hatte das verantwortliche Richteramt und die oberste Aufsicht über den Staat und die Sitten. Um die Bürger zu befähigen, an den Volksversammlungen Theil zu nehmen, wurde die Jugend sehr sorgfältig erzogen. Bis zum 16. Jahre blieben die Knaben unter der Pflege und Zucht der Eltern, vom 16.—18. Jahre besuchten sie die öffentlichen Gymnasien. Kunst und Wissenschaften waren die Mittel zur Ausbildung der geistigen Kräfte; tüchtige Kenntnisse galten als hohe Schätze. c. Bildung der Athener. Das athenische Volk war mit den herrlichsten Naturaulagen ausgestattet; diese in Verbindung mit dem durch die Verfassung begünstigten Streben in Wissenschaft und Kunst führten das athenische Volk nach und nach zu der Höhe der Bildung, welche wir heute noch an ihm bewundern. Die Namen der berühmtesten Denker und Künstler gehören Athen an. Da glänzen die Namen berühmter Philosophen, wie Pläto, Aristoteles, Pythagoras; der größten Redner, wie Demosthenes; der begeisternden Dichter, wie Homer (allerdings früher, ums Jahr 1000), Tyrtäus, Hesio-dus; der genialen Baumeister, wie Dädalus. Athen war voll der herrlichsten Tempel und Säulenhallen, mit bewnnderns-werthen Kunstwerken ans Erz oder Marmor und mit den herrlichsten Gemälden eines Phidias und Praxiteles geschmückt. Auch die Gewerbthätigkeit blühte; Handel und Verkehr mit an-

5. Alte Geschichte - S. 48

1879 - Dillenburg : Seel
— 48 — Berufung Cimons. Zurückgekehrt brachte (Simon zunächst einen Waffenstillstand mit Sparta auf 5 Jahre zu Stande und wandte dann die ganze Kraft Athens wieder gegen Persien. So unterstützte er die Egypter mit einer neuen Flotte, schlug die Perser zur See, landete auf Cypern und wollte nach Kleinasien über-449 setzen, als er 449 erkrankte und starb. Nach seinem Tode ruhte D. Chr. der Krieg gegen die Perser bis zur Zeit Alexanders des Großen. d. Athens Glanz. Nun trat Perlfles an die Spitze der Verwaltung Athens, das sich unter seinem Regimente zur höchsten Blüte und zum größten Glanze erhob. Die Beute aus den Eroberungen Cimons und der nach allen Seiten ausgedehnte und ausgebeutete Handelsverkehr brachte einen Reichthum nach Athen, der zur Befriedigung des Strebens nach sinnlichem und geistigem Genusse hinreichte. Perlkles war der Mann dazu, Athen auf die Spitze feiner Macht zu bringen; neben den ausgezeichnetsten Geiftesgaben befaß er eine hinreißende Beredsamkeit (die Athener sagten von ihm, er trüge den Donner und Blitz auf feiner Zunge), eine große Ruhe und Gelassenheit und eine unbestechliche Uneigennützigkeit. Er verlegte den Sitz der Bundeskaffe von Delos nach Athen, und von da an betrachteten Me Athener diese mehr und mehr als ihr Eigenthum. Aus dieser Kaffe entnahm er auch die Mittel zur Verschönerung Athens. So ließ er die Stadt und besonders die Burg (Acröpolis) durch großartige Bauwerke und Acropolis.

6. Alte Geschichte - S. 50

1879 - Dillenburg : Seel
— 50 — beschützten ihre Stadt und verheerten mit der Flotte die pelopon-nesischen Küsten. Da sich das Landvolk vor den Spartanern nach Athen geflüchtet hatte, so war in dieser Stadt eine ungeheure Menschenmenge vereinigt. Unter dieser brach im Jahre 430 eine furchtbare Pest aus, welche 3 Jahre lang wüthete und einen großen Theil der Einwohner hinraffte. Auch Perikles erlag ihr, und mit ihm verlor Athen seine Hauptstütze. Zwar stellte man den weisen und besonnenen Nicias an die Spitze, aber seine Pläne wurden durch den vom Volke ihm beigegebenen Kleon (mit dem Zunamen „der Gerber") vereitelt, so daß ein gewisser und bedeutender Ersolg in dem Kriege nicht zu erringen war. Ansangs waren die Athener glücklich; es gelang ihnen sogar, die ganze Besatzung einer Insel, lauter angesehene spartanische Männer, gefangen nach Athen zu führen. Bald darnach aber erlitten sie in zwei Schlachten völlige Niederlagen. In der letzten fiel auch Kleon, und da in ihm das Haupt der Kriegspartei besiegt war, so gelang es dem Nicias, im Jahre 422 v. Chr. einen fünfzig-422 jährigen Frieden zwischen Athen und Sparta zum Abschluß zu ”• ^r- bringen. Ja, beide Staaten schlossen sogar ein Bündnis gegen die dem Friedensschlüsse nicht beigetretenen Staaten. c. Erneuerung des Krieges. Ju Athen entwickelten sich allmählich Zustände, die dem Leiter des Staates bald das Regieren unmöglich machten. Vergeblich predigte Sokrates durch Wort und That den Weg der Tugend; vergeblich geißelte auch der Schriftsteller Aristöphaues in seinen Lustspielen die Verkehrtheiten der Athener. In seinem Leichtsinn gab sich das Volk der Leitung eines Mannes hin, dessen Ehrsucht, Eitelkeit und Leichtfertigkeit das Herannahen des Verderbens nur beschleunigte. Dieser Mann war Alcibiädes. Alcibiades stammte aus einem angesehenen und reichen Geschlechte und zog durch Schönheit seiner Gestalt, durch seinen lebhaften Geist, durch Leichtsinn und Uebermnth die Aufmerksamkeit des Volkes auf sich. Schon in seiner Jugend gab er Proben seiner Klugheit und seines Uebermnthes. Einst soll er sich als Knabe, als er auf der Straße Würfel spielte und gerade werfen wollte, einem heranfahrenden Wagen vor die Pferde geworfen und dem Fuhrmann zugerufen haben: „Nun fahre zu, wenn du willst!" worauf der Fuhrmann warten mußte, bis der Wurf geschehen war. Als Jüngling wettete er in einer lustigen Gesellschaft, daß er einem alten angesehenen Manne aus offener Straße einen Streich ins Gesicht geben wolle. Er thats wirklich und lief davon. Am andern Tage jedoch ging er zu dem Greise, bat ihn um Verzeihung und erklärte sich bereit, die Strafe für seine That auf sich zu nehmen. Auf solche Weise erreichte er seinen Zweck, die Angen des Volkes auf sich zu lenken, recht gut. Sein Lehrer war Sokrates;

7. Alte Geschichte - S. 12

1879 - Dillenburg : Seel
— 12 — seines Volkes zum blühenden Jünglinge heran. Er sonnte es nicht ertragen, daß der so kräftige Perserstamm den weichlichen Medern unterworfen sein sollte. Bald wußte er die Perser zu einem Aufstande zu begeisteru und 558 zu bewegen, welchem Astyages im Jahre 558 in der Schlacht bei Pasar-r>. Chr. g adä unterlag. Ii. Die Perser, a. Besiegung des Krösus. Cyrus stand an Muth und Tapferkeit, an Heldeusiuu und Herrschergröße höher als alle seine Zeitgenossen. Schon seine Erscheinung war dazu angethan, für ihn zu begeistern: Au Gestalt groß und kräftig, mit scharfen Eugen begabt, ans denen das Feuer und die Thatkraft der Seele hervorleuchteten. Er hat die Zwei mächtigsten Staaten der damaligen Zeit unterworfen: Lydien und Babylonien. Das erstere umfaßte den größten Theil der Halbinsel Kleinasien und wurde von einem Könige Krösus regiert, dessen Reichthum sprichwörtlich geworden war. Träume, priesterliche Weißagungen galten ihm mehr als eigene Kraft. Einst kam der griechische Weise Solon zu ihm. Krösus ließ ihm alle seine Schätze zeigen und fragte ihn, wen er für den Glücklichsten der Erde hielte, in der festen Meinung, Solon werde ihn nennen. Dieser aber nannte den Athener Tellns, welcher hinreichend Vermögen besaß, um ohne Sorgen leben zu können; er hatte wohlerzogene, tapfere Söhne und fand den Tod der Ehre im Kampfe für das Vaterland, welches ihm an der Stelle, wo er gefallen, ein Denkmal errichtete und ihn hoch ehrte. Auf die weitere Frage, wen er nach diesem für den Glücklichsten hielte, nannte er zwei Athener, Kleöbis und Bi ton, von denen er erzählte: Einst wollte ihre Mutter zum Opfer in den Tempel fahren; da die Zugthiere ausblieben, spannten sich die Brüder selbst an den Wagen und zogen unter dem Zujauchzen des Volkes den Wagen zum Tempel. Gerührt von dieser Kindesliebe erflehte die Mutter von den Göttern das beste für ihre Söhne. Diese legten sich im Tempel zum Schlafen nieder und erwachten nicht wieder. Ans die Frage, ob er ihn deuu um feiner ungeheuren Reichthümer willen nicht für glücklich halte, antwortete Solon: „Kein Mensch ist vor seinem Ende glücklich zu preisen." Krösus erfuhr bald die Wahrheit dieses Ausspruches, deuu bald nach der Abreise Solon's wurde ihm sein Lieblingssohn Atys aus der Jagd getödtet, und mehr noch sah er die Wahrheit des Gesagten ein in feinem Kriege gegen Eyrns. Als Verbündeter des Astyages wollte er demselben wieder zum Throne verhelfen und überzog, einen Orakelsprnch: „Wenn Krösus über den Halys geht, so wird er

8. Alte Geschichte - S. 42

1879 - Dillenburg : Seel
— 42 — als 100 000 Mann starke Heer der Perser, welches sich in der Küstenebene bei Marathon gelagert hatte. Die daselbst ent- 486 brennende Schlacht neigte sich anfangs zu Gunsten der Perser. ^ Da zog Miltiades, der griechische Befehlshaber, schnell seine Truppen zusammen und führte sie vereint gegen das Centrum des Feindes. Dadurch gerietheu die Perser in Unordnung, und bald war die Schlacht zu Guusteu der Griechen entschieden. In wilder Hast entflohen die Perser nach der Küste und auf ihre Schiffe, das ganze Lager den Griechen als Beute zurücklassend. In dem Lager fanden die Griechen Ketten, womit die Perser die Griechen hatten fesseln wollen, sowie einen Marmorblock, der als Siegeszeichen hatte aufgerichtet werden sollen. — Als die Schlacht glücklich beendet war, kamen die Spartaner aus dem Schlachtfelde an und konnten nicht umhin, der Tapferkeit der Athener alle Anerkennung zu zollen. Durch das glückliche Gelingen dieses Feldzuges ließen sich die Athener zu einem Unternehmen gegen die von den Persern unterworfenen Inseln verleiten. Dieses jedoch misglückte, und Miltiades, auch diesmal Anführer, wurde als Anstifter ans den Tod verklagt, jedoch nur zur Erstattung der Kriegskosten ver-nrtheilt. Nach seinem bald daraus erfolgten Tode thaten sich in Athen zwei Männer hervor, denen Athen seine Rettung im dritten Perserkriege verdankte, Themistökles und Aristides. Themistokles war ein Mann von herrlichen Natnranlagen, so daß einer seiner Lehrer von ihm sagte: „Ans Themistokles wird einst etwas recht Gutes oder etwas recht Schlimmes werden." Alle Künste, welche dem Vergnügen dienten, zogen ihn nicht an; so war er z. B. der Musik völlig unkundig. Eiust wurde er in einer Gesellschaft aufgefordert, auch ein Lied zu fingen und mit der Leger zu begleiten. Da antwortete er: „Singen und spielen kann ich nicht; aber die Kunst, einen Staat groß und berühmt zu machen, glaube ich zu verstehen." Mit Eifer roanbte er sich den Staatswissenschaften und der Kriegskunst zu; dadurch gelangte er bald zu hoher Weisheit und trat mit Glanz als Redner in den Volksversammlungen auf. Seiu Ehrgeiz fand in dem wachsenden Emporstreben Athens reichliche Nahrung- Er wußte sich besonders auch durch große Freigebigkeit ein hohes Ansehen zu verschaffen, welches er zur Ueberredung zu einem zweiten Unternehmen gegen die Inseln anwandte, und da dieses glücklich ausfiel, so war er bald der Liebling des Volkes. Aristides hat sich ebenfalls große Verdienste um sein Vaterland erworben. Besonders zeichnete er sich durch große Gerechtigkeit in seinem Amte als Archon aus, so daß er den Beinamen „der Gerechte" bekam. Trotzdem er sehr arm war, so that er doch nie einen Schritt, um sich zu bereichern. Bei allem, was er that, hatte er das Staatswohl im Auge. So kam es, daß sein Ansehen bald nicht geringer war, als das des Themistokles. Die Gruudverschiedenheit des Charakters beider Männer hinderte

9. Alte Geschichte - S. 47

1879 - Dillenburg : Seel
— 47 — des Piräus gelang. An der Spitze des Bundes stand Aristides, der die Bundesangelegenheiten mit dem größten Eifer und die Bundeskasse mit der früheren gewissenhaftesten Gerechtigkeit verwaltete. Sitz des Bnndesraths und der Bundeskasse war Delos. Die athenaische Seemacht gewann immer mehr an Ausdehnung und Bedeutung; Anführer der Flotte war Cimon, der Sohn des Miltiades, der sich in Athen großes Ansehen zu verschaffen gewußt hatte. Da wurde Themistökles, dessen herrschsüchtiger Charakter immer mehr hervortrat und gefährlich erschien, von der Volksversammlung ans zehn Jahre verbannt, wodurch Cimon freien Spielraum erhielt. Aristides starb zu Athen hochbetagt und hochgeehrt. Wie uneigennützig er die große Bundeskasse verwaltet hatte, zeigte sich darin, daß sein Vermögen nicht einmal hinreichte, die Kosten seines Begräbnisses zu decken. c. Cimon und Perikles. Cimon wirkte mehr und mehr ans Erweiterung der Seemacht Athens. Nachdem er den Persern noch mehrere Städte in Kleinasien entrissen hatte, kam es zwischen den Griechen und Persern im Jahre 469 v. Chr. zur Doppel- 469 sch lacht am Eurymedou, die den Persern anss neue ihre Ohnmacht den Griechen gegenüber zeigte. — Trotzdem Cimon seinem Vaterlande zu viel Ruhm und und Ansehen verhals, hatte er in Athen doch eine Partei gegen sich. An der Spitze derselben stand Perikles, ein Mann ans hohem, adligem Geschlechte, der aber seine Wirksamkeit mehr im Volke suchte. Da Cimon durch dessen Einfluß sein Ansehen zu verlieren in Gefahr stand, so suchte er durch große Freigebigkeit seinen Einfluß zu erhalten, aber vergebens. Die Gegenpartei benutzte einen Conflikt mit Sparta dazu, den Bundesvertrag mit Sparta aufzuheben und den Cimon als des Lakonismus verdächtig anzuklagen, worauf dieser auf 10 Jahre verbannt wurde. Durch die Verbannung des Cimon kam die Oberleitung der athenischen Angelegenheiten in die Hände des Perikles. Während des dritten messenischen Krieges (464—455) war Sparta's Thätigkeit nach außen gelähmt, und da nach Beendigung des Krieges Sparta fernen früheren Einfluß zu erlangen bestrebt war, so kam es bald zwischen Athen und Sparta zum Kriege, in welchem zuerst die Spartaner, dann aber die Athener siegten. Doch fühlte das Volk in Athen, daß die militärischen Angelegenheiten in Eimons Hand besser geruht hatten, und da bald auch die athenische Flotte den Persern in die Hände fiel, so verlangte das Volk die Zurück-

10. Alte Geschichte - S. 49

1879 - Dillenburg : Seel
— 49 — prachtvolle Bildhauerarbeit ausschmücken. Stieg man zu der Burg empor, so gelangte man über eine hohe, herrliche Treppe zu einem glänzenden Sänlenthor mit fünf Durchgängen, ganz aus weißem Marmor erbaut, mit prachtvollen Hallen auf beiden Seiten. Dies war der Prachtbau der Propyläen. Auf der Burg erhob sich das Parthenon, der Tempel der Göttin Pallas Athene mit ihrem aus Gold und Elfenbein verfertigten Standbilde. Auf der höchsten Spitze der Burg stand noch ein Standbild derselben Göttin in Erz gegossen und so hoch emporragend, daß man es meilenweit von Athen sehen konnte. Perlkles wußte die besten Künstler der Malerei, der Bildhauerei, der Bau- und Dichtkunst nach Athen zu ziehen und machte ans diese Weise die Stadt zum Mittelpunkt der geistigen Bildung Griechenlands. Sein Zeitalter wird als das goldene bezeichnet. Aber gerade diese Zeit brachte auch die Keime des Versalles zur schnellen Entwicklung; das Volk wurde eitel und genußsüchtig, habgierig, hartherzig und ungerecht, und der Verfall des Staates war unausbleiblich. Perikles starb 429 v. Eh. 429 v. Chr. 8. Der peloponnesische Krieg. a. Veranlassung zum Kriege. Athen übte seine Vorherrschaft mit solcher Strenge aus, daß die Bundesgenossen gar bald Klage über die Bedrückung erhoben. Fast wäre es in Folge dessen schon im Jahre 445 v. Chr. zum Kriege gekommen; aber Perikles wußte ihn noch einmal zu verhüten und den Abschluß eines 30jäh-rigen Waffenstillstandes zu ermöglichen. Da jetzt Athen noch härter gegen seine Bundesgenossen versnhr, so wartete Sparta nur auf günstige Gelegenheit zum Eingreifen. Diese fand sich bald in einem Streite, in welchem die Athener der Stadt Eoreyra gegen Korinth Beistand geleistet hatten. Die Korinther riesen Sparta zu Hülse gegen Athen. Nun forderte Sparta Athen auf, alle seine bedrückten Bundesgenossen frei zu geben, und da Athen dem sich widersetzte, so erklärte Sparta den Krieg. 431 v. Chr. b. Bis zum Frieden des Nicias. Zunächst rückte ein pelo-ponnesisches Heer unter dem Spartanerkönige Archidamns in Attika ein. Sparta hatte das Uebergewicht zu Land, Athen dagegen zur See. Deshalb verließen die Athener das platte Land, Hopf, Lehrbuch. 4
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